Göteborg      [ reisebericht aus göteborg ]      svenska flagga

8/29/2006

[ sommersonne sonnenschein ]

Seit Freitag hält der Wetterbericht endlich, was er schon die ganze Zeit verspricht, nämlich Sonnenschein. So konnte ich am ein bisschen was unternehmen. Freitagnachmittag war es sonnig und warm genug, um zum Baden ans Meer zu fahren. In Saltholmen, dort wo die Felsige Küste Fährschiffe zu den Schären ablegen, Wochenende gibt es ein paar sehr schöne Badefelsen (ja, Meer ganz ohne Strand, aber das wäre ja auch langweilig) und die sich von der Tram aus wunderbar erreichen lassen. Man konnte feststellen, wie die Schweden nach und nach mehr wurden und den schönen sonnigen Abend am Wasser verbringen wollten. Immer wieder fuhren kleine Segel- und Motorboote vorbei; leider sind die meisten zu faul, unter Segel zu fahren - windig genug war es. Die Küste ist so faszinierend, das ist eine Welt für sich, und wenn man gewohnt ist in der Stadt zu leben, glaubt man garnicht, wie schnell man dort draussen sein kann. Nach dem Sonnen- und Salzwasserbad waren wir gemütlich Pizza essen (à la Marinara - mit all dem Getier, das hier frisch aus dem Meer kommt) und anschließend mit lauter Leuten von Annes Sprachkurs in angeblich DEM aktuellen In-Lokal Göteborgs, dem Pustervik. Da es dort aber ziemlich voll war, man sich nirgends setzen konnte und für Toilette/Getränke ewig anstehen musste, entschieden wir uns woandershin zu gehen. Beim Flying Scotsman, einem angeblich und auch auf den ersten Blick sehr netten Scottish Pub, wurden wir nicht reingelassen, da wir offenbar nicht nach Über-25-Jährigen aussahen... - dämliche Altersbeschränkung. Auf der Suche nach einer geeigneten Location zogen wir weiter durch die Innenstadt, aber da es inzwischen Mitternacht, ich müde und mein Rucksack mit den Badesachen mir sehr schwer geworden war, ließ ich den Rest ohne mich weiterziehen und ging nachhause.

Schließlich war ich für Samstag wieder zum Kanufahren verabredet. Diesmal auf dem Delsjön, der Seenlandschaft, die ich 'ne Woche vorher auch schon erwandert hatte. Zwar hatten wir die Kanus hier nur für zwei Stunden gemietet, aber das reichte um eine Rundfahrt über den See zu machen und auch mal an einem der kleinen Inselchen an Land zu gehen. Da ich inzwischen weiß, dass so ein Kanu nicht so leicht kentert, hab' ich diesmal auch ein paar Photos gemacht. Nach der Kanutour seilten Anne und ich uns ab und nahmen Reh nicht den kürzesten Weg zurück zur Tram, sondern probierten einen Weg durchs Grüne aus, der - wie wir bald merkten - durch ein großes Golfgelände führte. Dort begegneten wir in einem kleinen Waldstück zwei nicht besonders scheuen Rehen, die sich beim Äsen nicht von uns stören ließen. Das eine schaute immer mal nett in die Kamera, um dann in Ruhe weiterzufressen. Später am Nachmittag gab's noch ein ordentliches Gewitter, aber da waren wir schon zurück (gut, dass die Kanutour nur zwei Stunden ging), saßen in Annes "Wintergarten", einem kleinen verglasten Balkon in ihrem Wohnheim, und stärkten uns mit selbstgekochter Pasta. Der Sonntag war dann wieder verregnet und außer dem Spaziergang zur Kirche und zurück hab ich nichts weiter unternommen.

Gestern wollte ich Mrs. Martensson einen Besuch abstatten, um zu erfahren, ob sie denn für September keine Miete haben will, denn eigentlich soll die im Voraus bezahlt werden, aber der omiöse Brief, in dem angeblich steht, wo ich die Miete zahlen muss, ist noch nicht bei mir angekommen. Zwar war ihr "Wartezimmer" so voll, dass ich keine Hoffnung hatte, noch vor ihrem Dienstende dranzukommen, sodass ich wieder ging, dafür entdeckte ich auf dem Rückweg zum Wohnheim den Treppenpfad zum Gipfel des Johannebergs. Dort hat man eine ganz gute Sicht über die Stadt und ich hab das genutzt um noch mehr Photos zu machen. Ich habe beschlossen jetzt öfters anstelle von mir schon bekannten Wegen auch mal einen Umweg zu gehen; so lernt man schließlich am besten die Stadt kennen.

Heute war wieder Supersonnenwetter und da Mrs. Martensson (bei einem weiteren Versuch meine Miete loszuwerden) heute vormittag dann garnicht anzutreffen war, bin ich mit Anne und Christiane ('ner Heidelbergerin) in die Stadt gegangen, wo wir günstig geluncht, den Palmengarten besucht (ich nenn' das jetzt mal so, ist eine große Gartenanlage mit Palmenhaus (Photos), einem schönen Rosengarten... mitten in der Stadt an einem der Kanäle), Wanderkarten gekauft, in Buchhandlungen sämtliche Schwedenbildbände angeschaut und vor allem viel gelacht haben. Alles in allen ein schöner entspannter Tag. Morgen ist dann die erste Veranstaltung an der Uni: Mit einer Begrüßung durch die Student Union geht's ganz harmlos los. Der ganz organisatorische und obligatorische Krams wie Einschreiben, Registrierung für die Kurse, Anmeldung in der Studentenschaft etc. folgt dann am Donnerstag. Damit ist mein "Urlaub" jetzt wohl erstmal vorbei, es folgt das wilde Unileben ;-)